Warum Sigrun Albrecht an Bäumen lecken lässt…
von grau sucht grün

01.03.2021grau sucht grün stellt vor:

Warum Sigrun Albrecht an Bäumen lecken lässt…

Vor einiger Zeit fragte Sigrun Albrecht bei mir an, ob sie Mitglied bei Grau sucht grün werden könne. Wegen ihres Berufes war ich zunächst etwas verwirrt und treffe sie deshalb an einem ihrer Arbeitsplätze am Rande eines Waldes bei Stuhr, wo sie auch schon mal als Willkommensgruß ein Herz aus Tannenzapfen legt. Dann gehen wir ein Stück in den Wald hinein. Sigrun Albrecht erklärt dazu: »Mit meinen Kundinnen und Kunden gehe ich normalerweise das erste Stück schweigend. Um den Alltag hinter sich zu lassen. Sollte sie dann noch eine konkrete Situation belasten, können sie es der Natur übergeben, zum Beispiel in Form eines Steines.«

So oder so ähnlich beginnt eine Coaching-Sitzung, denn Sigrun Albrecht ist ausgebildeter Naturcoach. Wer frische Luft und Bewegung liebt, spürt bereits jetzt die positive Wirkung des Waldes. »Als nächstes folgt die Sinneswahrnehmung. Diese kann der Schwerpunkt einer Sitzung sein oder aber ein Bestandteil. Wichtig ist auf jeden Fall zu erkennen, was für ein Wahrnehmungs-Typ man ist«, so Sigrun Albrecht. »Die meisten denken, sie nehmen die Umgebung schwerpunktmäßig mit den Augen wahr. Dabei muss das gar nicht so sein. Für viele ist das Hören sehr wichtig, manche spüren extrem viel, für andere spielt der Geruch eine große Rolle. Im Wald mit seinen ganzen Geräuschen und Düften funktioniert das natürlich sehr gut. Eine Dame hat sogar mal meinen Vorschlag aufgegriffen und an den verschiedenen Bäumen geleckt«, erinnert sich die Outdoor-Expertin mit einem Lächeln.

Anschließend geht es darum, eine Fragestellung zu formulieren und die eigenen Ressourcen sowie mögliche Lösungswege zu finden. Wie kann daraufhin eine Intervention aussehen? Dabei hilft es, das Abstrakte ins Gegenständliche zu bringen. Die Natur bietet hierfür Möglichkeiten in Hülle und Fülle. »Meist ist es so, dass meine Kundinnen und Kunden diese Objekte nicht suchen, sondern sich von diesen finden lassen. So können beispielsweise Bäume bei einer Aufstellung helfen. Oder ein Pfad veranschaulicht, wie jemand mit Hindernissen umgeht. Weicht er aus? Räumt er sie beiseite? Steigt er darüber weg? Oder beachtet er sie gar nicht? Am Ende des Weges kann ein Blick zurück nochmal neue Erkenntnisse bringen. Eine Frau fand eine alte Schaukel und begann, hin und her zu schwingen. Dabei tauchten Erinnerungen aus ihrer Kindheit auf und halfen ihr letztendlich, die für sie richtige Entscheidung zu finden, nach der sie gesucht hatte«, erzählt Sigrun Albrecht.

Ein paar hundert Meter weiter kommen wir an einem Baum vorbei, bei dem ich intuitiv stehen bleibe. »Das trifft sich gut,« freut sich die gelernte Outdoortrainerin, »hier mache ich beim Coaching meistens eine Pause. Mit Snacks und um beispielsweise ein Zwischenergebnis zu formulieren.« Dann geht es langsam wieder in Richtung Waldausgang … und ich spüre, das selbst obwohl wir »nur« ein Kennenlerngespräch hatten, sich einiges bei mir bewegt hat.

Deshalb bin ich mir sicher, dass ganz gleich, ob es Einzelpersonen mit privaten oder beruflichen Fragestellungen sind, Paare, die sich möglicherweise auseinandergelebt haben oder Teams, die zueinander finden möchten – am Ende bringt ein Coaching mit Sigrun Albrecht in der Natur die Chance für eine nachhaltige und positive Veränderung.

Erwin Liauw

Und hier erfahren Sie noch mehr über Coaching in der Natur mit Sigrun Albrecht.

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Naturcoaching Bremen Sigrun Albrecht 2102GN 5